Sie blüht wieder

Wenn man eine neue Orchidee hat, hofft man ja jedes Jahr auf Blüten. Leider gibt es in jeder Sammlung Kandidaten, welche selten oder gar nicht blühen. Nur aus Nostalgie behalte ich diese Exemplare.

Die Aspasia lunata vom letzten Jahr blüht schon wieder. Nach genau einem Jahr tut sie mir diesen Gefallen.

Aspasia lunata wurde 1836 von Lindley für Brasilien beschrieben. Der Name mondförmig bezieht sich wohl auf die Lippenform. Sie hat einen ausgeprägten Duft. In der Kultur soll sie sehr anspruchslos sein von kalt bis warm. Vermute aber eher warm, denn sie scheint eine Tieflandart zu sein. Kultur im Topf mit grobem Rindensubstrat. Blüten erscheinen mit den Neutrieben an den Neutrieben. Ich habe sie auf der Fensterbank.

Dendrobium wardianum var. lowii

Vor drei Jahren hatte ich Roland Amsler in seiner Gärtnerei in Sirnach/Schweiz besucht. Ich war fasziniert von der Vielfältigkeit seiner Sammlung. Fast keine Pflanze war benamt, trotzdem wußte Roland alle Namen. Von ihm erhielt ich die jetzt blühende Pflanze, die relativ selten in Kultur ist. Ich hatte die Pflanze sofort auf ein Tonstück mit wenig Moos aufgebunden und regelmäßig gedüngt und getaucht, sowie fast täglich gesprüht. Temperatur mindestens 18° C am Tag und 15°C in der Nacht.

Wards Dendrobium (Ward war ein Orchideenfan im 18. Jahrhundert) wurde 1863 von Warner beschrieben. Die Pflanze wächst zwischen 1000 bis 2000 m Höhe in z.B. Laos, China, Vietnam.

Myoxanthus, kleine aber sehr bizarre Blüte

Myoxanthus serripetalus stammt aus Peru und hat eigentlich gar keine Bulben sondern nur ein Blatt und ein sehr kurzes Rhizom. Bei mir stehen die Pflanzen in Töpfen. Im Verhältnis zum Blatt von ca. 40 cm Höhe ist die Blüte eher klein und hängt nach unten. Kultur in Rindensubstrat und manchmal wird Dünger gegeben. Verträgt auch längere Trockenzeiten.

Myoxanthus serripetalus

ist die Blüte

Dendrobium gregulus

DieseArt mit fast kugelige Bulben und die immer vor dem Neuaustrieb aus der Mitte der Bulben blüht, ist eher selten in Kultur. Pflanze stammt aus Nordwest Thailand aus Höhen zwischen 1100 – 2200 m. Soll angeblich kühl gehalten werden. Bei mir seit Jahren eher temperiert. Pflanze ist aufgebunden, im Topf neigt sie zum Abfaulen,  es ist bei mir im Winter zu nass und kalt. Kann von Dendrobium microbulbon unterschieden werden durch die schwefelgelben Blüten und die lila geaderte Lippe. Die Beschreibung erfolgte 1985 durch Seidenfaden.

Dendrobium gregulus

Angulocaste mal wieder

Ein weiterer Südamerikaner in meiner Sammlung. Eine Hybride aus Lycaste dowiana und Anguloa clowesia. Kultur im Tontopf in Rindensubstrat, während des Wachstums immer mit Düngerlösung versorgen. Temperatur um die 18 Grad und 14 Grad in der Nacht. Die Kreuzungseltern stammen aus Costa Rica bzw. Kolumbien aus Höhen über 1000 m.

Dendrobium falconeri

Erst habe ich viele Jahre versucht das Dendrobium falconeri überhaupt zu erhalten und dann habe ich einige Jahre gebraucht um einigermaßen erfolgreich zu kultivieren. Jetzt habe ich die Pflanzen in lebenden Sphagnum aufgebunden und im Topf. Erst wenn sich die perlenschnurartig angeordneten Bulben voll ausgebildet haben, hat die Pflanze die Möglichkeit Blüten zu generieren.
Gedüngt werden meine Exemplare bei jedem Wässern.

Falconer war im 18. Jahrhundert Direktor des Botanischen Garten in Kalkutta. Für ihn wurde die Pflanze 1856 von Hook. f. benannt. Sie kommt in China, Indien, Laos, Bhutan Myanmar und Thailand vor, in Höhen zwischen 800 und 1900 m. Kultivierung also temperiert oder kalt.

Dendrobium limpidum

Eine Art aus dem Hochland von PNG aus Höhen zwischen 1500 und 2100 m, sie wurde 2003 von Schuiteman&deVogel im Orchideenjournal beschrieben.

Kultur aufgebunden, bei mir auf Presskork mit Xaximfasern um die Wurzeln. Benötigt täglich Wasser. Die Temperatur muss besonders im Sommer möglichst niedrig sein. Maximal 20 Grad, besser aber um 17 Grad. Nur sehr geringe Düngerkonzentration, wie bei Dendrobium cuthbertsonii. Die Art unterscheidet sich von Dendrobium dichaeoides durch die abfallenden Blätter.

Dendrobium limpidum

Mal was Anderes Encyclia randii

Als ein Orchideenfreund vor einiger Zeit seine Sammlung verkleinerte, erhielt ich mehrere Bulben einer Orchidee, die mich schon lange fasziniert hat, weil sie kugelige Bulben hat. Wir hatten sie vor vielen Jahren bei Orchideen deWilg in den Niederlanden gesehen und er hatte sie gekauft.

Die Pflanze kommt in Brasilien, Peru und Paraguay in Höhenlagen bis 300 m vor. Sie wurde von Porto & Brade 1935 beschrieben. Der Name bezieht sich auf einen britischen Orchideenfan des 18. Jahrhunderts

Eigentlich eher eine Warmhauspflanze, sie scheint aber bei mir auf einem Gießtopf gut zurecht zu kommen.

Dieses Jahr blüht sie erstmals mit ca. 60 cm langer Rispe und vielen Blüten.

Beim Fotografieren der Einzelblüte musste ich an den leider schon verstorbenen Greg Allikas aus Florida denken. Er hat mir anläßlich der Weltorchideenkonferenz in Miami erklärt, er würde bei Nahaufnahmen die Blende maximal schließen und die Zeit auf unendlich stellen, das Ganze bei völliger Dunkelheit im Raum, dadurch erhält man maximale Tiefenschärfe. Denn eine Blüte, der hier beschriebenen Encyclia, hat eine enorm weit nach vorn gestreckte Lippe bei gleichzeitig nach hinten gebogenen Sepalen und Petalen.

Dendrobium friedericksianum

In meiner Sammlung gibt es aber auch große Dendrobien. Das jetzt blühende Dendrobium friedericksianum wurde 1887 von Reichenbach. f. beschrieben. Es stammt aus Thailand, Malaysia und Kambodscha. Die Pflanze wächst in tiefen Lagen. Da sie bei mir im Topf aber über der Heizung hängt, scheint das zu genügen. Regelmäßiges Wässern mit Dünger ist dort aber nötig.

Dendrobium friedericksianum

Dendrobium aphyllum

Vor längerer Zeit habe ich anläßlich eines Gärtnereibesuchs von einem jungen Orchideenliebhaber gehört, er hätte sich Dendrobium aphyllum gekauft, da dies eine Anfänger Orchidee sei, welche sehr leicht blühen würde. Weiter hörte ich, er würde sie auf der Fensterbank kultivieren. Natürlich habe ich keine weiteren Nachrichten über eine mögliche blühende Pflanze von ihm. Aber ein aufgebundenes Exemplar dieser Orchidee mit einer sicher notwendigen Ruhezeit mit kühlen Temperaturen und kaum Wasser auf der Fensterbank zu kultivieren ist eine Herausforderung. Eins meinerExemplare hat jetzt nach 5 Jahren vergeblicher Mühen erstmals geblüht.

Die Art wurde von C.E.C. Fischer 1928 benannt. Sie kommt in fast ganz Südostasien und sogar in Australien in Queensland vor. Die Höhe des Vorkommens reicht von 150m bis 1800m. Angeblich kann sie von kalt bis warm kultiviert werden. Ihr alter Name ist Dendrobium pierardii, der jetzige Name bezieht sich auf den kapuzenartigen Sporn.

Meine Exemplare wachsen auf Teakbrettchen oder Kunstoff Lochplatten und werden täglich angesprüht. Nach einer kurzen kühleren, hellen Trockenphase sind die Knospen erschienen. Aber Achtung zu frühes Wässern führt zu Kindeln.