Dendrobium devonianum

Als ich kürzlich in zwei großen Orchideengärtnereien nach Dendrobium devonianum suchte, fand ich nur fadenartige sehr kleine Jungpflanzen, welche in einem Fall noch nicht einmal zum Verkauf standen. Anfang der 1990er Jahre wurden von vielen Anbietern Importe der Art angeboten, die wahrscheinlich nicht überlebten. Auch bei mir sind die Importpflanzen mehrfach eingegangen. Inzwischen ist die Art auch im Handel selten geworden. Ihre Kultur aufgebunden oder im kleinen Topf klappt eigentlich ganz gut, wenn die erworbenen Sämlinge weiter wachsen und wenn sie nicht dem Fusariumpilz erliegen. Regelmäßige Düngergaben während des Triebwachstum sind förderlich. Eine Ruhezeit etwas kühler und trockener kann die Blütenbildung unterstützen. Endlich blüht bei mir einmal ein Exemplar mit über 10 Blüten an einer Bulbe.

In Schilderungen zur Orchideengärtnerei St. Alban von Frederick Sander ist von Aufbauten die Rede in denen die Art in großer Stückzahl Wasserfallartig blühte.

Die Art wurde von Paxton 1840 für z.B. Thailand, Vietnam, Bhutan, China beschrieben. Sie wächst als Epiphyt zwischen 500 bis 2000m Höhe. Ihren Namen hat sie von Devon einem englischen Orchideenliebhaber des 18. Jahrhunderts.

Dendrobium papilio

Als vor einigen Jahren eine Pflanze der oben genannten Art einen hohen Preis bei der bedeutendsten Ausstellung der Welt dem Tokyo Dome gewann, brach bezüglich dieser Orchidee ein regelrechter Hype aus. Jeder wollte diese Orchidee kultivieren. Inzwischen hat sich rausgestellt ihre Kultur ist gar nicht so einfach und sie zum Blühen zu bewegen noch schwerer. Die Pflanze blüht normalerweise im Frühjahr. Jetzt hat eine meiner Exemplare mitten im Sommer geblüht.
Die Pflanze stammt ursprünglich von den Philippinen aus Höhen zwischen 1400 bis 2200m Höhe und wurde 1897 von Loher beschrieben, der Name bedeutet Schmetterlingartig, was wohl auf die Blütenform hinweist.

Kultur im Topf mit Rinde, nur mäßig düngen, ist sehr anfällig für Spinnmilben, da sie sehr zarte Blätter hat.

Dendrobium papilio

Was ist eigentlich Dendrobium fuscatum?

Als es die Firma Orchideen Karge noch gab, kaufte ich dort ein angeblich nach unten wachsendes Dendrobium mit rotbraunen blattlosen Bulben. Schon im nächsten Jahr stellte sich heraus, dass die Pflanze gar nicht hängend wuchs, da sie ja sehr harte Bulben hatte, kam mir die Auskunft schon beim Kauf sehr merkwürdig vor. Dann der Name D. fuscatum, auch er ließ mich zweifeln. Nach ein paar Jahren blühte die Pflanze und hatte Dendrobium moschatum Blüten. Das besondere an diesen Blüten sie haben eine schuhförmige Lippe, wie z.B auch bei Dendrobium chrysocrepis. Es stellte sich heraus, dass D. fuscatum ein Synonym von D. gibsonii ist,welches ein bisschen wie D. fimbriatum aussieht. Die Art wird am Standort 2m hoch bei mir, weil aufgebunden, zum Glück nur 60 cm, sie blüht aber trotzdem.

Dendrobium moschatum

Besagtes D. moschatum stammt aus Indien,Myanmar, Bhutan, Thailand, China etc. und wächst zwischen 300 und 600m als Epiphyt. Warum es bei mir seit 15 Jahren überlebt und regelmäßig blüht, keine Ahnung. Eventuell ist die Pflanze sehr anpassungsfähig. Die Art wurde 1805 von Swartz beschrieben der Name bedeutet Moschusduftend, da die Art duftet.

Endlich Dendrobium aphrodite

Immer mal wieder erinnert man sich bei Besuchen von Orchideengärtnereien an Arten von denen man schon mal was gehört hat, sie aber in dem Moment nicht präsent hat. So war es auch vor 5 Jahren. Auf den Tischen der Schwerter Orchideenzucht lagen kleine Sämlinge mit perlenschnurartigen Bulben, es war besagtes Dendrobium aphrodite. Zuhause stellte sich dann heraus, dass diese Art fast nie in Kultur ist. Ich habe den Winzling aufgebunden auf ein Stück Rinde, ohne Substratunterlage und jetzt hat er erstmals geblüht.

Die Pflanze stammt aus Myanmar und Thailand aus Höhen um 1400m und wurde 1862 von Rchb. f. beschrieben. Aphrodite ist in der griechischen Mythology die Schöne und diese Orchidee ist zweifelsohne schön.

Eine Coelogyne im Sommer

Falls man gewillt ist das Wetter im Moment Sommer zu nennen. Trotzdem verhindert der Lichtmangel nicht, dass besagte Orchidee blüht. Sie wird im grober Rinde in einem Seerosenkorb gepflegt und erhält meist Tropfwasser von den darüber hängenden Dendrobien. Trotzdem blüht sie wieder mit vielen Blütenständen. Die Pflanze hat inzwischen einen Namen siehe die Bildunterschrift.

C. Wilhelm Micholitz

Doch Dendrobium endertii

In meiner Sammlung tauchen immer mal wieder Pflanzen auf, welche keinen oder einen falschen Namen haben. Besagtes Exemplar habe ich von Hilmar Bauch erhalten. Es ist aufgebunden, treibt jedes Jahr genau eine neue Bulbe. Andererseits blüht es zuverlässig. Solange ich keine weiteren Informationen habe, trägt sie bei mir den oben genannten Namen. Sollte es tatsächlich diese Art sein, käme sie von Borneo aus Höhen zwischen 1000 und 1500 m.

Benannt nach einem niederländischen Botaniker aus dem 19. Jahrhundert aus Indonesien und 1931 von Smith beschrieben.

Es gibt im Netz eine Seite der japanischen Orchideengärtnerei Cyberwild und dort wird meine Art auch unter dem oben erwähnten Namen geführt.

Dendrobium endertii

Sie blüht wieder

Wenn man eine neue Orchidee hat, hofft man ja jedes Jahr auf Blüten. Leider gibt es in jeder Sammlung Kandidaten, welche selten oder gar nicht blühen. Nur aus Nostalgie behalte ich diese Exemplare.

Die Aspasia lunata vom letzten Jahr blüht schon wieder. Nach genau einem Jahr tut sie mir diesen Gefallen.

Aspasia lunata wurde 1836 von Lindley für Brasilien beschrieben. Der Name mondförmig bezieht sich wohl auf die Lippenform. Sie hat einen ausgeprägten Duft. In der Kultur soll sie sehr anspruchslos sein von kalt bis warm. Vermute aber eher warm, denn sie scheint eine Tieflandart zu sein. Kultur im Topf mit grobem Rindensubstrat. Blüten erscheinen mit den Neutrieben an den Neutrieben. Ich habe sie auf der Fensterbank.

Dendrobium wardianum var. lowii

Vor drei Jahren hatte ich Roland Amsler in seiner Gärtnerei in Sirnach/Schweiz besucht. Ich war fasziniert von der Vielfältigkeit seiner Sammlung. Fast keine Pflanze war benamt, trotzdem wußte Roland alle Namen. Von ihm erhielt ich die jetzt blühende Pflanze, die relativ selten in Kultur ist. Ich hatte die Pflanze sofort auf ein Tonstück mit wenig Moos aufgebunden und regelmäßig gedüngt und getaucht, sowie fast täglich gesprüht. Temperatur mindestens 18° C am Tag und 15°C in der Nacht.

Wards Dendrobium (Ward war ein Orchideenfan im 18. Jahrhundert) wurde 1863 von Warner beschrieben. Die Pflanze wächst zwischen 1000 bis 2000 m Höhe in z.B. Laos, China, Vietnam.

Myoxanthus, kleine aber sehr bizarre Blüte

Myoxanthus serripetalus stammt aus Peru und hat eigentlich gar keine Bulben sondern nur ein Blatt und ein sehr kurzes Rhizom. Bei mir stehen die Pflanzen in Töpfen. Im Verhältnis zum Blatt von ca. 40 cm Höhe ist die Blüte eher klein und hängt nach unten. Kultur in Rindensubstrat und manchmal wird Dünger gegeben. Verträgt auch längere Trockenzeiten.

Myoxanthus serripetalus

ist die Blüte